Bewegte Schule im Ganztag

In unse­ren Räu­men herrscht immer wie­der Bewe­gung. Unse­re Schü­le­rin­nen und Schü­ler haben im Rah­men der Frei­ar­beit stets die Wahl des Arbeits­or­tes. Die­sen kön­nen sie wech­seln – vom Tisch, auf den Boden, im Raum, auf dem Flur. Sie arbei­ten im Sit­zen, im Lie­gen, im Ste­hen. Bei geziel­ten Bewe­gungs­spie­len wer­den Inhal­te mit Bewe­gun­gen ver­knüpft. Im Rah­men der vor­be­rei­te­ten Umge­bung ste­hen den Schü­le­rin­nen und Schü­lern immer wie­der Bewe­gungs­auf­ga­ben zur Ver­fü­gung. Durch die­se stän­di­ge Bewe­gung wird das Mus­kel­ge­dächt­nis akti­viert. Auf die­se Wei­se gelern­te Inhal­te wer­den im Lang­zeit­ge­dächt­nis gespeichert.


Der Lerngruppenraum

Eine mobi­le Unter­richts­form ermög­licht es den Kin­dern, sich frei im Raum zu bewe­gen und sich ihre Kör­per­hal­tung und ihren Lern­platz selbst zu suchen. Bei­spie­le dafür sind mobi­le Sitz­mö­bel und eine ver­än­der­te Raum­auf­tei­lung mit Lese‑, Kuschel- und Experimentierecken.

Dar­über hin­aus wer­den schritt­wei­se funk­ti­ons­be­zo­gen Arbeits­plät­ze und Lern­ni­schen sowohl im als auch um das Schul­haus geschaf­fen, die der Rhyth­mi­sie­rung des eige­nen Ler­nens dienen.

 


Hausflur, Pausenhof und Pausengestaltung

Außer­halb der Lern- und Unter­richts­räu­me ste­hen den Schü­le­rin­nen und Schü­lern Bewe­gungs­räu­me zur Ver­fü­gung, die freie und selbst­stän­di­ge Bewe­gungs­ak­ti­vi­tä­ten und Spiel­for­men zulassen.

Unser Schul­hof lädt zum selbst­stän­di­gen Bewe­gen ein und wur­de vor eini­gen Jah­ren grund­le­gend umge­stal­tet. Zwi­schen Sand- und Grün­flä­chen fin­den sich beweg­li­che Mate­ria­li­en zum Eigen­bau von Wip­pen und Balan­ce­sta­tio­nen, Schau­keln und Klet­ter­ge­rä­ten sowie Nischen für Ver­steck­spie­le wieder.

Jedes Kind braucht einen Rück­zugs­ort, um zur Ruhe oder auf ande­re Gedan­ken zu kom­men. In unse­ren Unter­richts­räu­men, im Hort­be­reich und auf dem Hof fin­den die Kin­der Mög­lich­kei­ten sich zurück­zu­zie­hen. Sei­en es stil­le bezie­hungs­wei­se weni­ger bespiel­te Ecken auf dem Hof oder Lese- und Aus­ru­he­cken im Hort­be­reich und in den Klassenräumen.


Sitz- und Arbeitsverhalten

Das in der Regel mono­to­ne, lang andau­ern­de und zu pas­siv-sta­ti­sche Sit­zen soll durch aktiv-dyna­mi­sches Sit­zen und Alter­na­ti­ven dazu ersetzt wer­den. Dabei sol­len Ent­las­tungs­be­we­gun­gen in Form von bewuss­ter Unter­bre­chung der Sitz­hal­tung akti­ver oder pas­si­ver Art, bei ste­reo­ty­per Über­be­an­spru­chung des Bewe­gungs­ap­pa­ra­tes, spe­zi­ell der Wir­bel­säu­le, erfol­gen. Die Kin­der wäh­len ihre Sitz- bzw. Arbeits­hal­tung eigen­ver­ant­wort­lich, sodass Ver­än­de­run­gen in der Sitz­hal­tung zur Kon­zen­tra­ti­ons­er­hö­hung oder Ver­län­ge­rung bei­tra­gen können.

 


Unterricht

Der Unter­richt wird so oft wie mög­lich hand­lungs­ori­en­tiert umge­setzt, das heißt, Wis­sen wird über viel­fäl­ti­ge sinn­li­che Wahr­neh­mun­gen bewegt erfah­ren, eine Grund­prä­mis­se der Montesso­ri-Päd­ago­gik. Durch den Ein­satz von Montesso­ri-Unter­richts­ma­te­ria­li­en wer­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ange­lei­tet, kogni­tiv-bewe­gungs­ori­en­tiert Lern­in­hal­te zu ver­ar­bei­ten. Das Mate­ri­al ist dabei so kon­zi­piert, dass das Kind durch Selbst­kon­trol­le in der Lage ist, zu über­prü­fen, ob die Arbeit rich­tig erle­digt wurde. 

Dar­über hin­aus sind Span­nungs- und Ent­span­nungs­pha­sen inte­grier­te Bestand­tei­le des Unter­richts. Das Kind wird in sei­ner Ganz­heit gese­hen, in der Kör­per und Geist nicht von­ein­an­der zu tren­nen sind. Die ein­sei­ti­ge kogni­ti­ve Bean­spru­chung wird so vermieden.


Bewegungspausen

Durch die Päd­ago­gen ange­lei­te­te Bewe­gungs­pau­sen in Form von Auf­lo­cke­rungs­mi­nu­ten und Ent­span­nungs­pha­sen wer­den in den Unter­richts­ab­lauf inte­griert, bei­spiels­wei­se ange­lei­te­te Fin­ger­spie­le, Bewe­gungs­ge­schich­ten oder Bewe­gungs­lie­der. Schon unse­re Kleins­ten hüp­fen im Mathe­un­ter­richt die ers­ten Auf­ga­ben vor­wärts (+) und rück­wärts (-), um für Bewe­gung zu sorgen.


Sportunterricht

Bewe­gungs­an­ge­bo­te in alle Unter­richts­fä­cher zu inte­grie­ren, nährt den Ver­dacht, dass der Sport­un­ter­richt gänz­lich von ande­ren Fächern über­nom­men wer­den kann.

Unse­re Kon­zep­ti­on der beweg­ten Schu­le in der Montesso­ri-Päd­ago­gik stellt jedoch kei­ne Alter­na­ti­ve zu den regu­lä­ren Sport­stun­den dar. Der Sport­un­ter­richt ist ein eigen­stän­di­ges Ele­ment und fest im Stun­den­plan ver­an­kert. Zusätz­lich fin­den im Rah­men des Ganz­tags Ange­bo­te in Form von Frei­zeit­grup­pen und Schwer­punkt­stun­den statt.


Bilingualer Bewegungspfad

Bewe­gung ist Ler­nen und Ler­nen ist Bewe­gung. (Das Kita-Handbuch)

Ab der 1. Klas­se haben die Schü­le­rin­nen und Schü­ler Eng­lisch­un­ter­richt, das soge­nann­te Begeg­nungs­eng­lisch. Im März 2020 setz­ten wir die Idee eines bilin­gua­len Bewe­gungs­par­cours im Flur­be­reich der Klas­sen­stu­fen 1 – 3 um. In Zusam­men­ar­beit mit den Päd­ago­gen und der Mar­ke­ting­ab­tei­lung der FAWZ gGmbH wur­de die­ser Pfad an 3 auf­ein­an­der­fol­gen­den Tagen umge­setzt. Ver­schie­dens­te Ele­men­te laden die Kin­der zur akti­ven Bewe­gung und sprach­li­chen Inter­ak­ti­on ein. Zu den Auf­ga­ben gehört das Hüp­fen, Sprin­gen, Balan­cie­ren und das Benen­nen der eng­li­schen Zah­len, Buch­sta­ben und Far­ben, das Nach­spu­ren und Abschla­gen an der Wand sowie das gleich­zei­ti­ge Berüh­ren des Bodens mit Hän­den und Füßen.